Erster Transferpreis für Joachim Ulrich
„Die Ehrung hat mich überrascht. Es ist ein emotionaler Moment, und ich glaube, dass ich eigentlich die falsche Person bin“, meint Joachim Ulrich in seiner Dankesrede. Hinter dieser Leistung stecke viel mehr, nämlich hochengagierte Menschen, sagt der gerührte Preisträger und bedankt sich bei den Wissenschaftlern seiner Arbeitsgruppe, bei seiner Sekretärin und seiner Frau, die mit im Hörsaal saß. Der Geschäftsführende Direktor des Zentrums für Ingenieurwissenschaften der MLU erhält den Preis für seine Verdienste, den Wissenstransfer voranzutreiben und Forschungsergebnisse über wirtschaftliche Anwendungen in die Gesellschaft zu bringen.
Nutzten letztes Jahr noch 150 Teilnehmer die Plattform transHAL, so gab es in dieses Jahr schon 200 Anmeldungen. Und das nicht ohne Grund: „Seit der letzten transHAL wissen wir konkret von mindestens fünf Kooperationen, die entstanden sind”, so Moritz Bradler, Projektmanager Technologietransfer an der Uni Halle. In Rundtischgesprächen können sich die Besucher an diesem Tag über erfolgreiche Beispiele der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft informieren und über eigene Erfahrungen zur Kooperation austauschen.
Eines der Transfer-Projekte begleitet Prof. Dr. Baldur Neuber vom Seminar für Sprechwissenschaft und Phonetik der MLU. Im Rahmen einer Auftragsforschung der davero dialog GmbH führen Neuber und seine Arbeitsgruppe datenbasierte Analysen durch, um authentische, individualisierte und effektive Ansätze für den telefonischen Kundenservice zu entwickeln. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen zur Optimierung der professionellen Telefonie zu erarbeiten. Dazu arbeiten die halleschen Wissenschaftlermit dem Dienstleister für hochwertige Kundendialoge aus Erlangen zusammen. „Die Sprechwissenschaftler in Halle sind auf Telefonie spezialisiert und die Experten für unsere Fragen“, sagt Kerstin Ohnemus von davero dialog.
16 Forschergruppen und elf regionale Unternehmen stellen ihre Angebote, Kooperationsbedarfe und Themenfelder zudem in Form einer Poster-Ausstellung vor. Zu ihnen gehörte Design- und Innovationsberater Jochen Gürtler vom Hasso-Plattner-Institut in Potsdam. Er stellte die Methode des Design Thinking vor, mit der Probleme besser gelöst werden können, wenn Menschen unterschiedlicher Disziplinen in einem die Kreativität fördernden Umfeld zusammenarbeiten. „Bei transHAL treffen Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen mit regionalen Unternehmen zusammen – ein ideales Format also, um Schnittstellen zu identifizieren und gemeinsam innovative Arbeitsweisen zu entwickeln. Gerade auch für kleine und mittlere Unternehmen, wie es sie in Sachsen-Anhalt gibt, bietet die Methode neue Herangehensweisen“, so Jochen Gürtler.
Veranstaltet wurde die Konferenz von der Stadt Halle (Saale) und der Universität Halle mit Unterstützung durch die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland, die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau sowie der Univations GmbH Institut für Wissens- und Technologietransfer an der MLU.