Forschen für die Energiewende
Manchmal produzieren Solarzellen und Windräder mehr Strom, als aktuell verbraucht werden kann. Dieser überschüssige Strom kann nicht ohne Weiteres zwischengespeichert werden und geht womöglich verloren. Für die Energiewende muss auch dieses Problem gelöst werden. Mit Hilfe der Wasserspaltung kann Strom gewissermaßen zwischengeparkt werden: Dabei wird Wasser in Sauerstoff und energiereichen Wasserstoff gespaltet. „Dieser Prozess wird derzeit hauptsächlich mit zwei separaten Verfahren, Photovoltaik und Elektrolyse, durchgeführt, aber wir arbeiten daran, dies mittels photoelektrochemischer Prozesse in einem Schritt zu tun. Der Wasserstoff könnte dann gespeichert und später zum Beispiel durch Brennstoffzellen wieder in Strom umgewandelt oder großtechnisch etwa für die Herstellung von Ammoniak und Dünger eingesetzt werden“, erklärt Wouter Maijenburg.
Der gebürtige Niederländer arbeitet daran, Nanomaterialien zu entwickeln, die diesen Prozess optimieren könnten. „Für die normale Wasserspaltung zu Sauerstoff wird relativ viel Energie benötigt. Ich möchte deswegen in Zukunft auch dazu forschen, wie man diese Reaktion durch einfachere und effizientere Reaktionen ersetzen kann, wobei dann im besten Fall auch noch weitere wertvolle grüne Moleküle hergestellt werden“, so der Chemiker weiter.
Der 37-Jährige hat an der Universität Twente in den Niederlanden Technische Chemie studiert und wurde dort 2014 mit einer Arbeit über funktionale Nanostrukturen promoviert. Während seiner Promotionszeit forschte Maijenburg auch als Fulbright-Stipendiat an der Purdue University im US-Bundesstaat Indiana. Nach einem Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt wechselte er 2016 als Juniorprofessor an die MLU und leitete dort bis zuletzt am Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) „SiLi-nano“ eine Nachwuchsgruppe. „Durch die Bundesförderung am SiLi-nano hat meine Arbeitsgruppe viele gute Geräte anschaffen können, mit denen wir jetzt in der Forschung durchstarten können“, so der Forscher abschließend.
Prof. Dr. Wouter Maijenburg
„Anorganische Funktionsmaterialien“
Tel. +49 345 55-25622
E-Mail: wouter.maijenburg@chemie.uni-halle.de