Gedenken an Bücherverbrennung vor 90 Jahren

15.05.2023 von Moritz Peters in Campus
Am 12. Mai 1933 sind auf dem Universitätsplatz Tausende Bücher und Schriften verbrannt worden. Zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung wurde bei einer Gedenkveranstaltung am Samstag an die von den Nationalsozialisten verfolgten Autorinnen und Autoren sowie an deren Werke erinnert.
Rektorin Claudia Becker hält das Grußwort auf der Gedenkveranstaltung.
Rektorin Claudia Becker hält das Grußwort auf der Gedenkveranstaltung. (Foto: Anna Kerl)

Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker eröffnete die Gedenkveranstaltung, die von „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ organisiert wurde, mit einem Grußwort. Dabei erinnerte sie eindringlich an eines der dunkelsten Kapitel der Universitätsgeschichte, als auf dem Universitätsplatz ein „Scheiterhaufen aus Büchern“ loderte. „Hier hatten sich mehr als 1.000 Menschen versammelt, vor allem Dozenten und Studenten; die Professoren angeführt vom damaligen Rektor Hermann Stieve“, so Rektorin Becker. Es seien nicht einfach Bücher verbrannt worden, sondern „Meinungsfreiheit, Toleranz und Menschlichkeit. Der Anspruch war nicht die kritische Auseinandersetzung, sondern die Ausrottung – erst anderer Gedanken, dann andersdenkender Menschen.“ Becker appellierte an die mehr als 50 Gäste der Gedenkveranstaltung, gemeinsam dazu beizutragen, dass nie wieder Bücher verbrannt werden.

Matthias Brenner, Intendant am Neuen Theater Halle, dankte der Rektorin für die mahnenden Worte und las im Anschluss „Die schlesischen Weber“ von Heinrich Heine. Nach einer szenischen Lesung des Neuen Theaters wurden Ausschnitte aus einigen von den Nationalsozialisten geächteten Werken vorgetragen.

 

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