Hugo-Junkers-Preis 2019: Zwei Uni-Innovationen prämiert
Insgesamt 79 Projekte aus Wissenschaft und Wirtschaft haben sich in diesem Jahr für den mit insgesamt 80.000 Euro dotierten Preis des Landes beworben. In Dessau-Roßlau wurden am Mittwochabend zwölf Preisträger in vier Kategorien ausgezeichnet.
Mit ihrer Entwicklung von neuen Wärmespeichermaterialien haben Chemiker der MLU und der Universität Leipzig in der Kategorie „Innovativste Vorhaben der Grundlagenforschung“ überzeugt. Das Team arbeitet an organischen, flüssigen Latentwärmespeichermaterialien (PCM), die bis zu 14-mal mehr Wärme speichern können als herkömmliche Baustoffe wie Beton. Allerdings ist es schwierig, rissfreie Wände aus dem PCM zu bauen und die mechanische Stabilität zu erhalten. Die Forscherinnen und Forscher haben nun als erste Gruppe weltweit im großen Maßstab rissfreie, formstabile Wände mit einem möglichst hohen PCM-Anteil hergestellt. Sie können wie klassische Wärmedämmmaterialien vor bestehenden Betonwänden angebracht werden. Ausgezeichnet wurden dafür Prof. Dr.-Ing. Thomas Hahn (MLU), Prof. Dr. Dirk Enke (Universität Leipzig), Felix Marske und Lena Fiedler (beide MLU).
Mit Platz drei in der Kategorie „Innovativste Projekte der angewandten Forschung“ wurden Prof. Dr. Karsten Mäder, Martin Kirchberg (beide MLU), Dr.-Ing. Andreas Kiesow, Dr.-Ing. Sandra Sarembe (beide Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS) , Dr. Mirko Buchholz (Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI) und Prof. Dr. Sigrun Eick (Universität Bern) ausgezeichnet. Sie haben neuartige bioabbaubare Stäbchen entwickelt, die eine besser verträgliche Behandlung von Parodontitis versprechen. Anders als Antibiotika-Tabletten wirken sie nur im Mundraum.
Die Arbeitsgruppe von Mäder, Leiter des Instituts für Pharmazie an der halleschen Universität, hat dafür einen bereits bekannten Wirkstoff neu kombiniert. Für die Applikation werden Stäbchen aus Polymeren genutzt, die den Antibiotika-Komplex enthalten. Diese können dann einfach in die Zahnfleischtasche geschoben werden und werden nach sechs bis acht Wochen vom Körper abgebaut. Das Forscherteam hat bereits eine europäische Patentanmeldung eingereicht.
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