Im Jahr der digitalen Lehre: Siebenter Lehrpreis @ward verliehen
Für ihre Bachelorvorlesung „Personalwirtschaft und Organisation“ wurde Prof. Dr. Anne-Katrin Neyer geehrt, seit Oktober 2014 Inhaberin des Lehrstuhls für Personalwirtschaft und Business Governance. Klassische Vorlesungsaufzeichnungen habe es schon einige Zeit gegeben, so Neyer. Im Wintersemester 2019/2020 hat sich ihr Lehrstuhl mit der Frage nach der Lehre der Zukunft und guten Online-Veranstaltungen beschäftigt – daraus entstand gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter Felix Wirges und ihrer Mitarbeiterin Miriam Bachmann das Konzept für die jetzt ausgezeichnete Vorlesung. „Das haben wir im März wegen der Pandemie schneller als gedacht umgesetzt“, so die Wissenschaftlerin.
Das Angebot im Lernmanagementsystem ILAS enthielt eine Vielfalt von unterschiedlich aufgearbeiteten Materialien wie Lernvideos mit entsprechenden Skripten, Animationen, darüber hinaus verschiedene Formate zur Wissensabfrage und zur Reflexion der Inhalte. Zentral war die Unterstützung der eigenverantwortlichen Steuerung des Lernprozesses durch die Studierenden. Dafür wurden Themenblöcke entwickelt, in denen verschiedene Lernetappen mit fünf bis zehn Minuten langen Videos aufgezeichnet worden sind, für den Schritt der Reflexion sind animierte Videos mit einer Länge von maximal einer Minute erstellt worden. Live-Tutorien und ein Forum unterstützen die Diskussion von Fachfragen. Insgesamt gingen für den @ward im Bereich multimedial gestützte Lehrveranstaltungen 13 Bewerbungen aus den Bereichen Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Lehramt, Theologie und Jura ein.
Um den Preis für Projekte in der Konzeptionsphase hatten sich fünf Lehrende aus den Bereichen Medizin, Germanistik und der Anglistik beworben. Durchgesetzt hat sich Dr. Christiane Luderer vom Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft mit ihrem Seminarkonzept „Fachdidaktik für Gesundheitsberufe II“. Dieses befindet sich zwar noch in der Entwicklung, wurde aber ebenfalls bereits im Sommersemester 2020 umgesetzt. Angesichts der aktuellen Lage und der Tatsache, dass einige der Studierenden der Gesundheits- und Pflegewissenschaft in der Gesundheitsversorgung eingesetzt wurden, standen dabei laut Jury insbesondere Möglichkeiten des selbstgesteuerten Lernens im Fokus. In vorstrukturierten Lernwochen wurden Gruppenarbeiten, Videokonferenzen, die Arbeit in der interprofessionellen Lehre und mit Schauspielpatienten sowie ein Kommunikationstraining für angehende Lehrende umgesetzt. Luderer nutzt für die digitale Lehre zum Beispiel Videoaufzeichnungen mit Schauspielpatientinnen und -patienten sowie Hörspiele zum Üben von Telefonberatungen. Zum Einsatz kamen darüber hinaus vielfältige digitale Bausteine wie Foren, Online-Posterausstellungen und Online-Lehrproben sowie die gemeinsame Arbeit an Dokumenten und ILIAS-Lernmodule. Sie habe die Lehrveranstaltung kurzfristig übernommen und deshalb fast parallel zur Konzeption in ein digitales Format gebracht, „die Lernkurve war wie bei den meisten Lehrenden enorm, aber es macht auch Freude, die Studierenden auf diese Weise begleiten zu können“, so die Wissenschaftlerin.
Christiane Luderer ist seit 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Medizinischen Fakultät, zudem Studiengangskoordinatorin für den Masterstudiengang Gesundheits- und Pflegewissenschaft.
Mehr Informationen zum @ward gibt es beim Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (LLZ).
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