Jeder Mensch hat ein angeborenes Immunsystem. Ein wichtiger Teil davon ist das sogenannte Komplementsystem, das aus mehr als 40 Proteinen besteht, die beim Erkennen und der Bekämpfung von Krankheitserregern kaskadenartig aktiviert werden. Das Problem: Sowohl zu wenig als auch zu viel „Überwachung“ durch das angeborene Immunsystem kann Krankheiten auslösen. Bekannt ist zum Beispiel, dass die altersbedingte Makuladegeneration des Auges durch eine Fehlregulation des  Komplementsystems entstehen kann. „Wir untersuchen, ab welchem Ungleichgewicht in dieser Balance zwischen Aktivierung und Regulation des Komplementsystems es zur Krankheitsauslösung kommt und wie man diese Balance, wenn sie schon gestört ist, durch potenzielle Therapeutika wieder herstellen kann“, sagt Christoph Schmidt.

An der MLU begeistern ihn vor allem „eine tolle, moderne Forschungsinfrastruktur und ein Schwerpunkt zum Thema Proteinbiochemie sowie sehr forschungsaktive Kolleginnen und Kollegen am Institut für Pharmazie“.  Neben der Grundlagenforschung will er den Anwendungsbezug stärken, um neu entwickelte Wirkstoffe schnell in die Phase der klinischen Erprobung zu bringen und damit künftig neue Therapieoptionen zu haben. Zudem reize es ihn, Forschung und Lehre bei den Pharmazeuten, im erweiterten Fachbereich Biochemie/Biotechnologie sowie bei den Medizinern verknüpfen zu können.

Christoph Schmidt hat Pharmazie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München studiert und wurde 2009 an der University of Edinburgh in Großbritannien promoviert. 2017 habilitierte er sich für das Fach biochemische Pharmakologie an der Universität Ulm. An der dortigen Universitätsklinik war er bis zu seiner Berufung in Halle am Institut für Naturheilkunde und Klinische Pharmakologie tätig.