Mitteldeutsche Erfolgsgeschichte: iDiv feiert zehnjähriges Bestehen
Das Zentrum wird seit Oktober 2012 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, im April 2013 nahm iDiv dann offiziell seine Arbeit auf. Betrieben wird es seitdem von den Universitäten in Halle, Jena und Leipzig sowie in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). 2024 endet die dritte und letzte DFG-Förderperiode – insgesamt sind 139 Millionen Euro in das Zentrum geflossen. Danach übernehmen die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gemeinsam mit den drei Universitäten sowie dem UFZ die Grundfinanzierung in Höhe von 12,5 Millionen Euro pro Jahr. Aktuell arbeiten über 300 Menschen aus 40 Nationen an dem Zentrum, das seinen Sitz in einem modernen Forschungsbau in Leipzigs Alter Messe hat.
Zu der Feier im Paulinum der Universität Leipzig waren die Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff, Michael Kretschmer und Bodo Ramelow gekommen. Bundeskanzler Olaf Scholz gratulierte iDiv per Videobotschaft und würdigt dessen „wissenschaftliche Exzellenz, auf die auch der Weltbiodiversitätsrat und der Weltklimarat immer wieder zurückgreifen.“
Die Bilanz des Zentrums ist erstklassig: Innerhalb von zehn Jahren hat sich iDiv zu einem der weltweit führenden Forschungszentren entwickelt, dem es gelungen ist, herausragende Forscherinnen und Forscher nach Mitteldeutschland zu holen. So erhielt der US-Ökologe Prof. Dr. Jonathan Chase, Professor an der MLU und iDiv-Arbeitsgruppenleiter, erst jüngst mit dem ERC Advanced Grant einen der wichtigsten europäischen Forschungspreise. Das hauseigene Synthesezentrum sDiv hat sich in derselben Zeit zu einem der weltweit gefragtesten Thinktanks für die Biodiversitätsforschung entwickelt: Mehr als 2.500 Forscherinnen und Forscher aus aller Welt haben an Workshops teilgenommen, um gemeinsam neue Ideen auszutauschen und so den Weg zu neuen Forschungsprojekten zu ebnen.
In der Fachwelt werden die Arbeiten des Zentrums stark beachtet: Mehr als 3.400 wissenschaftliche Fachartikel gehen auf die Aktivitäten des Zentrums und seiner Mitglieder zurück. Fast regelmäßig veröffentlichen Forschende aus dem iDiv-Umfeld ihre Arbeiten in führenden Wissenschaftsjournalen wie „Nature“ und „Science“. Im Jahr 2022 zählten sieben iDiv-Mitglieder laut dem Ranking „highly cited researchers“ des Unternehmens „Clarivate Analytics“ zu den weltweit am häufigsten zitierten Forscherinnen und Forschern.
Neben der Grundlagenforschung beteiligt sich das Zentrum intensiv an der Schnittstelle zur Politik: So ist 2020 unter Leitung des Biologen Prof. Dr. Henrique Pereira von MLU und iDiv das europaweite Projekt „EuropaBON“ gestartet, das mit Hilfe eines länderübergreifenden Biodiversitätsmonitorings die Grundlage für evidenzbasierte Entscheidungen für Politik und Gesellschaft liefern soll. Seit 2023 ist ein zentraler Teil des Europäischen Themenzentrums für Biodiversität und Ökosysteme (ETCBE) der Europäischen Umweltagentur an iDiv und der MLU angesiedelt. Auch im Weltbiodiversitätsrat sind Angehörige von iDiv prominent vertreten.
„Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich iDiv innerhalb kürzester Zeit zu einem wahren Flaggschiff der Biodiversitätsforschung entwickelt hat. Das haben wir uns vor mehr als zehn Jahren erhofft, die Realität hat unsere Erwartungen aber um ein Vielfaches übertroffen“, sagt Geobotaniker Prof. Dr. Helge Bruelheide, der seitens der MLU die Gründung von iDiv maßgeblich vorangetrieben hat und zu den Gründungdirektoren des Zentrums gehört.
„Es waren bewegte und bewegende Jahre“, sagte der iDiv-Sprecher Prof. Dr. Christian Wirth über die Gründungsphase des Zentrums. Mit Blick auf die Herausforderungen der kommenden Jahre bekräftigte er den Willen des gesamten Forschungszentrums, auch künftig exzellente Arbeit zu leisten: „Die Aufgabe, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen und ihr Potential zu nutzen, um nachhaltig zu wirtschaften, ist gewaltig. Der politische Wille ist gewachsen, aber die Umsetzung braucht auch in Zukunft exzellente Grundlagenforschung. Dafür stehen wir bereit.“
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