Musikethnologe will Studierenden Feldforschung näherbringen
„Die Musikethnologie ist ein steter Quell, um Neues zu entdecken und dann in der größtmöglichen Tiefe – vor Ort und bei den Menschen – zu erforschen“, sagt Näumann. „Dabei spielen stets auch die Sprache, die Geschichte und die Politik eines Landes bis hin zur aktuellen gesellschaftlichen Situation eine Rolle.“ Die Musik der Karibik und im slavisch-sprachigen Raum, urbane Popmusik, Festivalkulturen und Musikwettbewerbe zählen zu seinen Forschungsinteressen.
Der gebürtige Stuttgarter hat an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden Musikpädagogik für Jazz / Rock / Pop studiert und sich auf die Gitarre spezialisiert. Es folgte ein Studium der Vergleichenden Musikwissenschaft an der Freien Universität Berlin, wo er mit einer Arbeit über die Parang-Musik in Trinidad promoviert wurde. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er zunächst in einem DFG-Forschungsprojekt am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen tätig. Zuletzt lehrte er als Juniorprofessor am Institut für Europäische Musikethnologie in Köln. Dort habilitierte er sich 2015 über die Musik der deutschen Minderheit in Polen.
An der Uni Halle will der 47-Jährige Studierende möglichst früh mit der Forschung in Berührung bringen. „Mein Anliegen ist, dass sie auf Basis der Lehre und erster wissenschaftlicher Aktivitäten für die Themen ihrer Wahl in der Musikethnologie Ideen und Eigeninitiative entwickeln und sich dann als wissenschaftlicher Nachwuchs frühzeitig in die Forschungsnetzwerke einbringen“, so Näumann. Besonders das musikethnologische Feldforschen soll in der Lehre frühzeitig praktiziert werden.
Privat sammelt der Musikethnologe Lauten aus verschiedenen Kulturen. „Gerade als Gitarrist ist es besonders interessant, sich mit der Bauweise und Spieltechnik von vergleichbaren Instrumenten aus anderen Kulturen zu beschäftigen“, sagt er.
Kontakt: Prof. Dr. Klaus Näumann
Musikethnologie
Tel.: +49 345 55-24561
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