Neuer Unterricht für komplexe Themen
Wie lernen Kinder und Jugendliche am besten etwas über die großen Themen unserer Zeit, etwa über den Klimawandel? Ein bisschen in diesem Fach, ein bisschen in jenem? Schließlich hat das Thema naturwissenschaftliche Aspekte, es geht aber auch um Fragen von Politik und gesellschaftlicher Akzeptanz. Es gebe, sagt Christopher Hempel, schon lange Forderungen nach fächerübergreifendem Unterricht, der Themen nicht nur aus jeweils einer Perspektive behandelt. In der Grundschule, mit der er sich nun wissenschaftlich befasst, könne das zum Beispiel Themen wie Verkehrserziehung oder den Umgang mit dem Internet betreffen. Im Vergleich zum reinen Fachunterricht sei der fächerübergreifende Unterricht oft stärker projektorientiert und erfordere mehr Zusammenarbeit von Lehrkräften. „Wir wissen aus der Forschung aber noch wenig darüber, wie dieser Unterricht gestaltet wird und wovon sein Erfolg abhängt“, so Hempel.
Ihn reize das Nachdenken über eine Gestaltung von Lernprozessen, die sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den komplexen Problemen der Gegenwart stärker gerecht werde, sagt der Wissenschaftler. Die MLU habe insbesondere im Bereich der Erziehungswissenschaften einen herausragenden Ruf – und noch dazu eine Tradition der fächerübergreifenden Grundschuldidaktik, die mit der Juniorprofessur jetzt ausgebaut werde.
Der 37-Jährige, bis August 2023 noch in Elternzeit, hat an der Universität Leipzig Gemeinschaftskunde sowie Geschichte für das Lehramt an Gymnasien studiert. 2020 wurde er dort mit einer Arbeit zum fächerübergreifenden Unterricht promoviert, dazu war er drei Jahre lang im Schuldienst des Freistaats Sachsen und ab 2020 zusätzlich als Lehrbeauftragter an den Universitäten Halle und Leipzig tätig.
Jun.-Prof. Dr. Christopher Hempel
Fächerübergreifende Grundschuldidaktik
E-Mail: christopher.hempel@paedagogik.uni-halle.de