Die Geheimnisse der Gerste
„Genome liefern den Bauplan des Lebens. Diese Information zu entschlüsseln und für Forschung und Anwendung verfügbar zu machen ist spannend, weil sie die Basis liefert für die Aufklärung zentraler Fragen in der Pflanzenbiologie und Evolution“, sagt Nils Stein. Bei der Pflanzenzüchtung handele es sich angesichts globaler Herausforderungen, wie dem Klimawandel, um ein Gebiet mit erheblichem Forschungsbedarf. Um zum Beispiel Ernteerträge von Gerste, Weizen und Co. stabil halten zu können, bedarf es tiefgreifenderer Erkenntnisse über das Zusammenspiel von pflanzlichem Erbgut, der Umwelt und den Eigenschaften der Pflanzen auf dem Feld.
Hier kommt der „Genbank“ des IPK eine zentrale Rolle zu: Bei minus 18 Grad Celsius lagern hier Samen von rund 150.000 Kulturpflanzen – aus 92 Pflanzenfamilien mit 758 Gattungen und 2.912 Arten – quasi als Sicherheitskopie. Und natürlich als Ressource für die Forschung. „Es handelt sich um einen immensen Schatz für zukünftige Fragen der Erhaltung und Weiterentwicklung unserer Kulturarten“, so Stein. Die Leitung der Abteilung sei eine überaus reizvolle und verantwortungsvolle Aufgabe. An der MLU möchte der Forscher Studierenden neue Erkenntnisse aus den Bereichen Biodiversität der Kulturpflanzen und Nutzung genetischer Ressourcen in Forschung und Anwendung vermitteln.
Der gebürtige Kieler hat Biologie an der Universität Kaiserslautern studiert und wurde an der Universität Hohenheim promoviert. Nach einer Station an der Universität Zürich wechselte Stein 2001 als Laborleiter ans IPK und stieg bis zum Arbeitsgruppenleiter auf. Neben seiner Funktion am IPK hatte Stein bis zuletzt eine Brückenprofessur der Universität Göttingen und des IPK inne.
Prof. Dr. Nils Stein
Kulturpflanzengenetik
Tel.: +49 39 482 - 5522
E-Mail: stein@ipk-gatersleben.de