Was stärkt die Widerstandsfähigkeit der Psyche?
Der Schwerpunkt der Arbeit von Oliver Tüscher liegt in der Erforschung der psychischen Widerstandsfähigkeit, zum Beispiel der kognitiven Resilienz im Alter oder gegenüber stressassoziierten Erkrankungen. „Resilienz ist keine angeborene Fähigkeit, sondern etwas sehr Dynamisches, das man lernen und wieder verlernen kann“, erklärt der Wissenschaftler. Seit einigen Jahren widmet er sich zudem intensiv der präventiven Psychiatrie. Im Fokus des 53-Jährigen stehen auch die Mechanismen der Selbstregulation als zentrale Aspekte psychischer Gesundheit, insbesondere die Regulation von Emotionen und die Kontrolle von Impulsen.
„Ich passe gut nach Halle und Halle passt gut zu mir“, sagt Tüscher. Hier gebe es viele Institutionen, die innerhalb seiner Forschungsschwerpunkte wunderbar vernetzt seien. „Besonders freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit der bestens aufgestellten Neurologie, der Altersmedizin und im Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG), an dem auch die MLU beteiligt ist.“
Oliver Tüscher studierte Humanmedizin an der Ruhr-Universität Bochum und der Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg mit Auslandsaufenthalten in New Orleans und New York. 2002 wurde er in Heidelberg promoviert. Seit 2010 war er an der Universitätsmedizin Mainz tätig, wo er die Anerkennung als Facharzt für Neurologie erhielt. 2011 habilitierte er sich an der Universität Freiburg für das Fach Neurologie. Im Jahr 2013 erhielt er zusätzlich die Anerkennung als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Ab 2016 hatte er eine Professur für Klinische Resilienzforschung in Mainz inne. Er ist außerdem Gründungsmitglied des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung (LIR) und leitet dort weiterhin eine Arbeitsgruppe sowie das Clinical Investigation Center.
Prof. Dr. Oliver Tüscher
Psychiatrie und Psychotherapie
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