Romanistik: Von historischen Fachsprachen bis zur Medienkommunikation
„An Romanistik in Deutschland finde ich besonders spannend, dass man per se sprachvergleichend arbeitet, weil man sich immer mit mehreren, miteinander verwandten romanischen Sprachen beschäftigt“, sagt Daniela Pietrini. In ihrem Heimatland, Italien, sei das anders. Pietrini erforscht die italienische wie die französische Sprache aus historischer und auch aus gegenwartsbezogener Perspektive: So untersucht sie aktuell chirurgische Abhandlungen aus der Zeit der Renaissance, die erstmals nicht – wie für Fachtexte üblich – auf Latein, sondern in der Alltagssprache der Bevölkerung verfasst wurden. Außerdem arbeitet sie an einer Analyse von circa 1.000 authentischen Sprachnachrichten, die Italienerinnen und Italiener über den Kurznachrichtendienst WhatsApp verschickt haben.
Pietrini studierte an der Universität Federico II in Neapel „Lettere“, eine Kombination aus Romanistik, Kunstgeschichte und Latein. Nach dem Abschluss in Italien folgte ein zusätzliches Studium des Kulturmanagements an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2007 wurde die Forscherin an der Universität Heidelberg zur Sprache in Comics promoviert, 2015 habilitierte sie sich dort mit einer Arbeit über die sprachliche Konstruktion der modernen Familie in der französischen Presse der Gegenwart. Bis zu ihrem Wechsel als Vertretungsprofessorin an die MLU zum Wintersemester 2016/17 lehrte und forschte Pietrini in Heidelberg. An der halleschen Romanistik schätzt sie das lebendige Profil, das sie gern um ihre eigenen Schwerpunkte erweitern möchte.
Kontakt: Prof. Dr. Daniela Pietrini
Italienische und Französische Sprachwissenschaft
Telefon: +49 345 55-23540
E-Mail: daniela.pietrini@romanistik.uni-halle.de