Schreiben und Lesen lernen für alle
Die Frage nach der Bildungsgerechtigkeit ist seit langem Gegenstand unterschiedlicher sozialwissenschaftlicher Disziplinen und der Erziehungswissenschaft. Anke Reichardt befasst sich nun schwerpunktmäßig mit der Bearbeitung dieses Forschungsfeldes in der Schriftsprachdidaktik. Ihr Augenmerk liegt dabei vor allem auf der Frage, wie Kinder unabhängig von ihren sozio-ökonomischen, geschlechter-, migrations- oder beeinträchtigungsbedingten Voraussetzungen vom schriftsprachlichen Unterricht in der Grundschule profitieren können. „Dafür wird entscheidend sein, an der Ausweitung bisheriger Forschungsansätze zum Schriftspracherwerb in der Grundschule zu arbeiten“, so Reichardt.
Ein besonderes Anliegen der Wissenschaftlerin ist, die Lehramtsstudierenden gut auf einen Deutschunterricht unter den Bedingungen von Heterogenität vorzubereiten. „Dazu gehört, den Studierenden Zeit zu geben, Unterricht zu beobachten und zu analysieren.“ Sie sollen darin ausgebildet werden, fachliches Lernen in heterogenen Gruppen adaptiv zu gestalten, erklärt die 49-Jährige, der die breit aufgestellte Lehramtsausbildung an der Uni Halle gefällt.
Reichardt hat Grundschullehramt und Empirische Bildungsforschung an der Universität Kassel studiert. 2015 wurde sie dort mit dem Thema „Rechtschreibung im Textraum – Didaktische und empirische Modellierungen zur Schreibkompetenz in der Grundschule“ promoviert. Zuletzt arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Kassel und als Vertretungsprofessorin an der Goethe-Universität Frankfurt/Main und der Universität Halle.
Prof. Dr. Anke Reichardt
Schriftspracherwerb unter den Bedingungen der Heterogenität
Tel.: +49 345 55-23919
Mail: anke.reichardt@paedagogik.uni-halle.de