Knapp 40 Prozent aller Landflächen weltweit werden landwirtschaftlich genutzt. Häufig spielen Überlegungen zur Nachhaltigkeit dabei bislang eine untergeordnete Rolle. Mit ihrer Forschung möchte Janna Macholdt das ändern. „Wir sind auf der Suche nach umweltverträglichen, effektiven und produktiven Lösungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von Pflanzenbausystemen“, sagt sie. In ihrer Forschung konzentriert sie sich auf das Zusammenspiel von Boden, Klima, angebauten Sorten und agronomischem Management.

Bereits einfache Maßnahmen könnten dabei helfen, die Qualität des Bodens im Sinne einer regenerativen Landwirtschaft nicht nur zu erhalten, sondern langfristig sogar zu verbessern, so Macholdt. Hierzu gehören zum Beispiel der Einsatz von Zwischenfrüchten, der Verzicht auf Monokulturen, eine ganzjährige Bodenbegrünung oder spezielle Methoden zur Bodenbearbeitung. All das könne dabei helfen, dass Böden reich an Nährstoffen bleiben und weniger anfällig für die Folgen des Klimawandels sind. Ein weiterer Vorteil: In solchen Böden leben zahlreiche Mikroorganismen, die Pflanzen zum Beispiel mit wichtigen Spurenelementen versorgen. Die Landwirte würden wiederum von den dadurch stabileren Ernteerträgen profitieren.

Die gebürtige Hessin studierte an der Universität Hohenheim Agrarbiologie. 2013 wurde sie an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Bis zuletzt war Macholdt an der Universität Gießen tätig, an der sie sich 2021 habilitierte. Auf ihre neue Arbeitsstelle freut sich die 38-Jährige, weil ihre Professur zu den wenigen in Deutschland gehöre, in denen das Fachgebiet des Allgemeinen Pflanzenbaus mit dem Ökologischen Landbau kombiniert ist.