Teilhabe und Gerechtigkeit
Zu den Spezialgebieten von Sturm gehören Behinderungen und Barrieren für schulisch-unterrichtliche Teilhabe. „Generell unterscheidet man, ob jemand davon ausgeht, dass Menschen behindert sind oder sie behindert werden“, erklärt die Forscherin, die Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften ist. Dabei geht es ihr auch um vermeintliche Selbstverständlichkeiten, zum Beispiel die Freude am Lesen, die nicht bei allen Kindern gleich ausgeprägt ist. Schule müsse auch solche Unterschiede stärker berücksichtigen und ihnen im Unterricht nachgehen. Wie das gelingen kann, untersucht die 44-Jährige zum Beispiel mit Hilfe von Videomitschnitten von Unterrichtsstunden – und auch im internationalen Vergleich mit anderen Ländern, zum Beispiel den USA, Kanada und Norwegen.
Bis zu ihrem Wechsel an die MLU ist Sturm als Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik: Inklusive Bildung an der Uni Münster tätig. Davor lehrte und forschte sie in Hamburg, Klagenfurt in Österreich und Basel in der Schweiz. Studiert hat die Wissenschaftlerin das Lehramt Sonderpädagogik an der Universität Hamburg. Hier wurde sie 2007 promoviert, 2017 folgte die Habilitation an der Uni Mainz.
An ihrer neuen Stelle reizt die Forscherin, dass sie an der Schnittstelle unterschiedlicher erziehungswissenschaftlicher Themen- und Arbeitsfelder angesiedelt ist. Die hallesche Erziehungswissenschaft habe zudem ein „hoch interessantes Profil und Kollegium“.
Prof. Dr. Tanja Sturm
Inklusive Bildung
E-Mail: tanja.sturm@paedagogik.uni-halle.de