Im Juni 2021 ist in Deutschland das „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“ in Kraft getreten. Unternehmen werden damit dazu verpflichtet, stärker als bisher auf Umweltschutz und Menschenrechte zu achten. Dazu gehört zum Beispiel zu prüfen, unter welchen Bedingungen Teile ihrer Produkte im Ausland hergestellt werden. Ziel ist es, dass Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung im In- und Ausland so stärker nachkommen. Anne-Christin Mittwoch untersucht, wie rechtliche Rahmenbedingungen dazu beitragen können. „In Deutschland wird zu der Frage bisher kaum geforscht, inwieweit das Unternehmensrecht als Vehikel für nachhaltiges Wirtschaften fungieren kann“, sagt die Juristin. Hier setzt sie mit ihrem Forschungsprogramm an: „Ich möchte für diese Themen ein größeres Bewusstsein schaffen und die zukünftige Rechtsentwicklung in diesem Bereich aktiv begleiten.“

Die gebürtige Erlangerin studierte Rechtswissenschaften an der Universität Passau. Nach dem Rechtsrefendariat mit Stationen in Passau, Regensburg und Madrid wechselte sie an die Humboldt-Universität zu Berlin, an der sie 2012 promoviert wurde. Anschließend war Mittwoch zunächst als Postdoc an der Uni Bremen tätig, bevor sie als akademische Rätin an die Universität Marburg wechselte. Dort folgte 2020 die Habilitation zum Thema „Nachhaltigkeit und Unternehmensrecht“. Bereits seit April 2020 vertrat die Wissenschaftlerin dann an der MLU den Lehrstuhl, auf den sie nun berufen wurde.  

An der Uni Halle freut sich Mittwoch auf den interdisziplinären Austausch und Forschung und Lehre mit Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.