Von Brokkoli bis Fettgewebe
An Tieren und Menschen erforscht Andreas Müller, wie man durch die richtige Ernährung Krankheiten vorbeugen kann. Eine besondere Rolle spielt in seinem Forschungsbereich Adipositas, auch Fettsucht genannt: „Bei zu hohem Gewicht werden die inneren Organe von einer unnötigen Schicht Fettgewebe umhüllt. Das Gewebe wirkt Hormon-produzierend und führt zum Beispiel zu Bluthochdruck, Diabetes und Arterienverkalkung.“
Diese Krankheiten können wiederum weitere Krankheitsbilder verursachen. Der entstehende Teufelskreis ist nicht leicht zu durchbrechen. Meist hilft dann nur noch die gezielte Beratung durch einen Ernährungsexperten. „Der einzige Weg aus dem Übergewicht ist eine langfristige Ernährungsumstellung. Dazu sind an das Gewicht angepasste sportliche Aktivitäten eine optimale Ergänzung“, sagt Müller.
Forschen mit Uni-Ferkeln
Für seine Forschungsprojekte zur Vorbeugung menschlicher Erkrankungen spielen auch Untersuchungen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung eine große Rolle. Dafür arbeitet er mit Mäusen, Ratten oder Ferkeln, die an der Lehr- und Versuchsstation Merbitz der MLU gehalten werden. Die von Julius Kühn bereits im Jahr 1865 gegründeten Anlagen sind eine Besonderheit des halleschen Instituts.
„Sie umfassen eine große Nutztierhaltung, die für meinen Lehrstuhl von besonderem Interesse ist“, erklärt Müller, dessen Lehrstuhl im Oktober 2007 gegründet wurde. Zurzeit erforscht er die schützende Wirkung von pflanzlichen Zusätzen aus Heilund Gewürzpflanzen auf Nutztiere. Auch die Wirkung des Brokkoli-Extrakts wurde an diabetischen Mäusen und Nutztieren getestet.