Stipendien für „Weltenretter“
Insgesamt wurden zum aktuellen Wintersemester 25 Studierende in das Stipendienprogramm aufgenommen. Sie studieren in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Hessen, Niedersachsen und Bayern, 15 von ihnen sind an der MLU eingeschrieben. Mit 600 Euro monatlich werden die jungen Menschen unterstützt, wenn sie nach ihrem Studium in einer Region mit hohem Bedarf an Lehrkräften in Sachsen-Anhalt unterrichten – und zwar genauso lange, wie ihr Stipendium gezahlt wurde. Speziell im Sekundarschulbereich fehlen Lehrkräfte und vor allem im ländlichen Raum werde Unterstützung gebraucht, sagte Ministerin Eva Feußner. Mit dem Stipendium wolle das Land auch Wertschätzung für den Beruf zum Ausdruck bringen, die Begeisterung für das Lehramtsstudium entfachen. Von den Studierenden, denen am Dienstag ein Stipendium verliehen wurde, orientieren sich 13 auf Sekundar-, drei auf Förder- und neun auf Grundschulen.
MLU-Rektorin Claudia Becker begrüßte die Studierenden mit einer Redensart: Wie wichtig jemand sei, merke man oft erst, wenn die Person fehlt. Aktuell fehlen Lehrerinnen und Lehrer. „Deshalb freue ich mich sehr, dass Sie sich auf den Weg machen, die Not kleiner werden zu lassen.“ Als Lehrerkind habe sie noch gut im Ohr, wo beim Unterrichten die Herausforderungen liegen können. „Hut ab, dass Sie sich diesen Herausforderungen stellen wollen. Auf der anderen Seite: Ist es nicht ein wunderbarer Beruf, den Sie anstreben?“
Es könne keinen besseren Ort für die Stipendienübergabe geben, sagte der Direktor der Franckeschen Stiftungen, Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke: Dort, wo schon August Hermann Francke mit Bildung die Welt verbessern wollte – und mit dem ersten Lehrerbildungsseminar in Deutschland zur Professionalisierung des Lehrerberufs beigetragen habe. Auch heute hat die MLU hier wesentliche Teile der Lehramtsausbildung konzentriert.