Wissen für die Gesellschaft: Transferpreise verliehen
„Facebook hat sich leider noch nicht gemeldet“, sagte Dr. Uwe Bretschneider, der den mit 1.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie „Anwendungsorientierte Dissertation“ gewonnen hat. Der Wirtschaftsinformatiker hat in seiner Promotion Methoden erforscht, mit denen sich beleidigende oder hasserfüllte Nachrichten in Sozialen Medien automatisch erkennen lassen. Das von ihm entwickelte Programm analysiert auch, gegen welche Personengruppen sich diese richten.
Ebenfalls mit 1.000 Euro dotiert ist der Preis in der Kategorie „Erfolgreiche regionale Transferkooperation“, der an die Kooperation „Service Learning an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg“ zwischen dem Institut für Pädagogik der MLU und der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis vergeben wurde. Sie besteht seit mehr als zehn Jahren. Dabei engagieren sich Studierende mit ihrem Wissen für gemeinnützige Organisationen und reflektieren diese Erfahrungen wiederum an der Uni. Im besonderen Fokus sind dabei internationale Studierende. Den Preis nahmen Dr. Holger Backhaus-Maul von der MLU und Christine Sattler von der Freiwilligen-Agentur entgegen. Der mit 500 Euro dotierte Preis für eine herausragende anwendungsorientierte Bachelor- oder Masterarbeit ging an die Physikerin Alexandra Dohrmann, die sich in ihrer Bachelorarbeit mit Dünnschicht-Solarzellen befasst hat.
Zum ersten Mal fand die Verleihung der Transferpreise im Rahmen der Vergabe der Deutschlandstipendien statt. „Das passt“, sagte Rektor Prof. Dr. Christian Tietje: Es gehe einerseits um Leistungen, die aus der Universität in die Region gebracht werden, und auf der anderen Seite um das Engagement der Region für die Uni.
Wie der Wissenstransfer in die Praxis funktioniert, zeigte auch ein Gespräch mit den Vorjahressiegern Therese Kästner und Dr. Florian Schweden, die sich unter dem Titel „Strab auf Trab“ mit psychischen Belastungen von Straßenbahnfahrern in Halle auseinandergesetzt hatten. Sie habe nun die Möglichkeit, wissenschaftliche Ergebnisse in die Praxis zu überführen, sagte Kästner, die gerade ihre Dissertation verteidigt hatte. Aus dem Projekt – ausdrücklich noch einmal gewürdigt von Halles Bürgermeister Egbert Geier und Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Lux – ist eine Festanstellung bei den Stadtwerken geworden, wo sie für das betriebliche Gesundheitsmanagement der Havag tätig ist.
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